
°°° Dieser Beitrag enthält Werbung für ALDI SÜD °°°
Self-Care, da geht es doch um Schaumbäder und Yoga, oder? Die Antwort lautet: Ja…und nein. Vor allem geht es um Balance. Was mich in mein inneres Gleichgewicht versetzt, gehört zur Selbstfürsorge. Wenn ich mit Schaumbädern und Yoga nichts anfangen kann, ist das für mich natürlich keine Self-Care.
Sich um uns selbst zu kümmern kann alles bedeuten, für die Eine ist es ein Nachmittag mit einem guten Buch, für die Andere ein schweißtreibender Lauf um den See. Oder eben ein heißes Bad oder eine entspannende Yoga Session. Oder oder oder. Self-Care ist höchst individuell und soll uns als Individuen stärken. Dieser Fokus auf das eigene Wohlbefinden im Rahmen des eigenen Horizontes hat der Selbstfürsorge in letzter Zeit ein wenig den Ruf ramponiert. „Zu selbstbezogen“, „egoistisch“, „Esokram“ schallt es aus den Ecken der Kritiker.
Mir ist diese Sicht zu eindimensional. Ausschliesslich um einen Selbst geht es beim Akt der Eigenliebe nämlich nur vordergründig. Meine persönliche These:
von Self-Care profitieren ALLE.
Nicht nur diejenigen die sie betreiben, sondern automatisch auch ihr Umfeld. Denn wer sich zugesteht, sich seine eigenen Bedürfnisse zu erfüllen, wird ausgeglichener und infolgedessen zufriedener. Und zufriedene Menschen gehen in der Regel achtsamer mit Anderen um, als diejenigen, denen der Schuh drückt. Seit ich sehr genau auf meine eigenen Bedürfnisse achte und versuche, sie mir zu erfüllen, bin ich viel nachsichtiger und entspannter mit meinem Mann, meinen Kindern und allen anderen Menschen in meinem sozialen Umfeld.
Habe ich dagegen einen Perfektionsanspruch an mich selbst, projiziere ich das auch auf meine Umgebung und verlange dasselbe von meinen Mitmenschen. Bin ich unnachgiebig mir selbst gegenüber und kann mir meine eigenen Fehler nicht verzeihen, gebe ich niemandem nach und vergebe nicht. Bin ich mit mir selbst nicht im Reinen, weil ich das Gefühl habe mich äußeren Anforderungen zu opfern – verlange ich das auch von den Anderen um mich herum.
Wer Empathie für sich selbst aufbringen kann, begegnet mit dieser auch seinen Mitmenschen.
Wenn wir Self-Care also differenzierter betrachten als das Augenscheinliche, dann scheint sie mir aktuell wichtiger als jemals zuvor.

Im Kern von Self-Care geht es ja darum, dem Stress, den das Leben uns vor die Füße wirft, das Feld streitig zu machen. Auch da hat jede von uns ihre eigenen Stressoren, oft in den immer gleichen Situationen. Es fängt im Kleinen, im Profanen an. Alltägliche Stressmomente, die uns allen mal mehr und mal weniger zusetzen. Die ich persönlich mit kleinen kosmetischen Handgriffen gut angehen kann: kurz an die frische Luft, tief atmen, in mich horchen und mich wieder spüren. Hilft schnell bei akuten emotionalen Schieflagen – wie ein gutes Pflaster. Meine größten Stressmomente im Alltag sind beispielsweise Anfang und Ende des Tages: meine persönliche Aufwärmzeit am Morgen ist ziemlich lang, in dieser Phase drei Kinder versorgen und startklar für den Tag machen zu müssen, stresst mich wahn-sinn-ig. Jeden einzelnen Morgen. Das gleiche Spiel am Abend: ein weiterer Übergang, eine weitere krasse Herausforderung, eine weitere große Stressquelle für mich.
Aus vielen solcher kleiner Überforderungssituationen entsteht schnell chronischer Stress, der uns ausgelaugt und erschöpft, oft auch ratlos zurück lässt. Was dann nötig ist: Handbremse anziehen, anhalten im Hamsterrad des Alltags und in uns horchen, trotz und gerade wegen dem Lärm um uns herum. Die oft beschworene und vielbelächelte Achtsamkeit hat ihren ganz eigenen Sinn: um erspüren zu können, wie es uns geht, was uns fehlt und was wir brauchen, um diesen Mangel zu beheben – dafür müssen wir uns in erster Linie darin üben, gut in uns hinein zu hören.
Was fühle ich gerade eigentlich?
Was hat dieses Gefühl in mir ausgelöst?
Was will das Gefühl mir mitteilen, auf welches Bedürfnis deutet es hin?
Welches Bedürfnis ist gerade unerfüllt bei mir, wo liegt der Mangel?
Was brauche ich, um mich wieder besser zu fühlen?
Wenn ich es geschafft habe, zu identifizieren, welches Gefühl gefühlt werden möchte, welcher Mangel behoben werden muss, ist das schon die Hälfte der Miete. Dann kann ich es zuverlässig stillen, soweit die äußeren Umstände das erlauben. Das kann je nach individueller Bedürfnis- und Lebenslage ganz unterschiedlich aussehen. Ein Beispiel: vor lauter Care-, Haus- und Erwerbsarbeit habe ich an manchen Tagen das Gefühl, dass mein Alltag mich jeden Moment überrollt. Mein erster Impuls: ich brauche Ruhe und Rückzug, um Kraft tanken zu können! Das ist oft auch wirklich der Mangel, diese drei Schritte zurück, mich zurückziehen in mich selbst, um mich zu erden und den Kopf nicht zu verlieren auf dem Alltagskarussel. Ich nehme mir also die Ruhe, fühle mich aber kaum besser. Ich habe mein Bedürfnis falsch interpretiert. Das merke ich dann schnell nach einem intensiven Austausch mit einer meiner Freundinnen, bei dem wir uns über unsere Sorgen und Nöte unterhalten, herzlich gelacht und auch geweint haben, uns verbunden haben. Ich brauchte einfach die Verbindung zu einem Menschen, der mich voll und ganz versteht – schon geht es mir viel besser.

Ich hole mir Kraft aus nährenden sozialen Beziehungen.
Es ist oft gar nicht so leicht, seinen Bedürfnissen auf die Schliche zu kommen, man muss das gut üben, bis man es beherrscht. Ich habe früher immer den Rückzug gewählt wenn mir alles zu viel wurde, habe aber bemerkt dass das oft gar nicht so geholfen hat wie gewünscht. Und irgendwann ist mir aufgefallen, wie viel Kraft es mir gibt, wenn ich mich mit einer Freundin getroffen und gute offene Gespräche geführt habe. Was ich statt Rückzug und Grübeln gebraucht habe, war die zwischenmenschliche Wärme, das Verständnis, der rege Austausch mit einem mir wohlgesonnenen Menschen, den ich schätze.
Authentische Self-Care ist viel ausprobieren, sich durchtesten, sich Zeit nehmen und „Fehler“ erlauben. Durch das Ausschlussverfahren antasten an das, was wir wirklich in einer bestimmten Situation brauchen. Falls ihr ein paar gute Ansätze braucht, viele tolle, von mir seit Jahren erprobte und für probierenswert befundene Tipps hat euch Aldi Süd in diesem Artikel zusammengeschrieben

Nicht zu unterschätzen ist neben unserem Alltagsstress der unterschwellige Stress, in den uns die aktuelle Weltlage versetzt. Eine Hiobsbotschaft jagt die nächste: die Klimakrise, die eigentlich Menschheitskrise heißen müsste, weil sie menschengemacht ist und neben den Tieren die Menschheit mehr bedroht als die Natur um uns herum. Die Pandemie, die unser Selbstverständnis von unserem Leben einmal ordentlich durch den Wolf gedreht hat und deren Ende noch lange nicht abzusehen ist. Ein Krieg mitten in Europa, den wir nicht für möglich gehalten haben – auf einmal scheint alles möglich.
Die politische und gesellschaftliche Gegenwart macht Angst. Angst macht Stress.
Selbstverständlich ist es wichtig, genau hinzusehen. Probleme nicht zu ignorieren, sondern darauf hinzuweisen. Seinen Widerspruch zu bekunden, sein Recht einzufordern, auf ein sicheres und gutes Leben. Argumentieren gegen die Faktendreher, Petitionen zeichnen, spenden, sich impfen lassen, wählen und demonstrieren gehen. Die Demokratie, die Andere für uns hart erkämpft haben, nicht für selbstverständlich zu halten, sondern sie mit unserem eigenen Beitrag – und sei er noch so klein – am Leben zu halten. Jetzt mehr denn je.

Doch ich glaube, aktuell ist auch dies noch wichtiger denn je: Die Ruhe zu bewahren und gut auf uns aufzupassen.
Mitgefühl für andere, aber auch uns selbst zu haben.
Sehen wir es ebenfalls als Self-Care an, mit unseren Kräften gut zu haushalten und zu erkennen, was uns neben Termindruck, dem Chef, den Kindern ebenfalls in Stress geraten lässt. Uns nicht mitreißen zu lassen mit dem Nachrichtenstrom des Schlechten und Bösen. Pausen einzulegen, auch mal bewusst nicht hinzuhören. Die Angst und die schlechten Gedanken nicht Besitz von uns ergreifen zu lassen. Uns unsere eigenen Ruheinseln zu schaffen, um Kraft dafür zu tanken, anderen zu helfen.
Alles ist eine Frage der Balance
Offenlegung ° Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit ALDI SÜD, deswegen ist er als Werbung gekennzeichnet. Meine Meinung ist jedoch wie immer meine eigene und von der Kooperation unbeeinflusst.