Samstag, 18. April
Der Tag beginnt trüb, die Sonne hat sich verzogen, graue Wolken hängen am Himmel. Wir starten in aller Ruhe in den Tag – soweit das mit drei Wirbelwinden geht. Mann und Mini sind als Erste wach und bereiten wie so oft in den Ferien das Frühstück zu. Wir anderen kuscheln noch im großen Bett, bevor wir uns dazu gesellen. Nach dem Frühstück geht der Tag dann mit Vollgas los, heute ist Einiges zu erledigen.
Mann und Mini sind ein eingespieltes Team, sie schnappen sich den semigutgelaunten Maxi und gehen spazieren, damit die Mini noch eine Mütze Schlaf bekommt. Währenddessen darf die Midi ihre neue Lieblings-App spielen und ich widme mich den vollen Wäschekörben, die in fünf Schränke sortiert werden wollen. Wenn ich schon dabei bin, räume ich auch noch die chaotischen Kleiderschränke der Mädchen auf und ziehe Lieblings-Klamotten in den neuen Schrank der Midi um.
Kaum zurück, machen sich Mann und Mini bald wieder auf den Weg zum Einkaufen. Die Kinder spielen, ich backe einen Möhren-Streuselkuchen und bringe das Buchregal der Midi ins Wohnzimmer, damit die schönen Kinderbücher, die sie immer mit nach unten bringt, hier greifbar sind und schön präsentiert werden. Als Vater und Baby mit vollen Tüten zurückkehren, klatschen wir uns kurz ab und ich mache mich auf den Weg: ich brauche noch ein paar Pflanzen für den Garten und muss nochmal in einen anderen Supermarkt, da unserer um die Ecke über Nacht von einem Stromausfall heimgesucht wurde und es weder Fisch noch Meeresfrüchte gab. Wir kochen heute Abend endlich wieder mal die oberleckere Polenta-Pilz-Pfanne mit Spinat, Zander und Riesengarnelen, da mache ich auch gerne eine Extrafahrt für. Die Kinder bekommen ihre geliebten Lachsfischstäbchen und sind auch happy.
Vor dem Abendessen machen wir noch einen Ausflug ins Dachgeschoss, das Wetter wird nicht wirklich besser und oben können sich die Kinder auf dem großen Familienbett so richtig austoben. Wir machen ein Kuchenpicknick mitten auf dem Bett, allen geht es gut. Ein schöner Moment.
Nachdem die Kinder im Bett sind, schauen der Mann und ich uns nach Ewigkeiten mal wieder einen Film an und genießen unser ruhiges Abendessen.
Sonntag, 19. April
Heute werde ich von den beiden Großen geweckt, die zum kuscheln unter meine Decke kriechen. Sie erzählen mir aufgeregt vom letzten Abend, als sie zusammen eine Übernachtungsparty gefeiert haben und zeigen mir stolz ihre Bilder, die dabei entstanden sind. Ihre Interpretation der Art Night. Dann schleichen wir in das Zimmer der Midi und spielen ein Brettspiel, während wir darauf warten, dass Papa und Mini unten auf dem Sofa aufwachen. Das Baby war heute schon in den frühen Morgenstunden wach, hat es sich aber dann doch überlegt und ist mit Papa beim schmusen auf dem Sofa weggedämmert.
Als sie wach sind, frühstücken wir gemeinsam in Ruhe und trotzen dem schlechten Wetter, indem wir es uns auf dem Sofa gemütlich machen und einen Film schauen. Die Mini brabbelt vor sich hin und macht erstaunlich gut mit.
Später legen wir sie schlafen und alle anderen gehen ihrer Wege: Maxi und Midi spielen jeder für sich in ihren Zimmern, der Mann baut weiter am Hochbeet und ich pflanze die letzten meiner Setzlinge um, die in größere Topfe müssen. Bis zu den Eisheiligen sind es noch einige Wochen und die Wurzeln sind einfach schon zu lang, um sie in den kleinen Erdblöcken zu behalten. Als die Midi und Maxi das fast fertige Hochbeet sehen, funktionieren sie es natürlich sofort um – zu einem Flugzeug.
Wir wuseln den Rest des Tages alle so vor uns her, dann beschließen wir, uns für einen Spaziergang nach draußen zu wagen. Wir machen eine große Runde um den Kiez inklusive kleiner Spielpause. Heute verlieren beide Mädis ein wenig die Nerven. Die Mini möppert fast unaufhörlich, die Midi bekommt unterwegs einen kleinen Nervenzusammenbruch wegen… wegen was eigentlich? Vordergründig hat es mit ihrem Helm zu tun, aber ich denke dass die ganze Anspannung der letzten seltsamen Corona-Wochen einfach mal raus muss. Sie war bisher unglaublich tapfer, sie ist generell nicht so ein emotionaler Typ wie ihr Bruder, aber selbstverständlich spürt sie die allgemeine Stimmung und muss sie händeln. Wir sind sehr nachsichtig mit ihr, geben so viel Liebe, wie sie im Moment zulässt und sind für sie da. Und sind froh, dass sie den Kindergarten überhaupt nicht vermisst, sondern sich im Gegenteil sehr freut, derzeit nicht hin zu müssen. Das macht die Situation wesentlich einfacher für sie. Und für uns.
Wieder zuhause kochen wir Spargel, den gönnen wir uns später mit einem Glas Wein wenn die Kinder im Bett sind. Kleine Freuden sind derzeit besonders groß. Morgen ist der Urlaub vorbei und der Mann geht wieder ins Labor. Ich bin gespannt, wie gut oder schlecht wir wieder in den Corona-Alltag finden…
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