5 Dinge, die 2018 mich gelehrt hat

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Ist 2018 auch schon wieder so gut wie rum. Zeit also, etwas vom Gas zu gehen und einen Blick in den Rückspiegel zu werfen. Was hat mich in diesem Jahr bewegt, was hat mir zugesetzt, in welche Richtung bin ich gegangen und war es die Richtige?

1. Ich mach mich mal locker

Übermorgen ist Weihnachten und ich bin vollgetankt mit Liebe. Das bin ich zu Weihnachten eigentlich immer, ich lasse mich da aus sturer Gewohnheit in der Regel nicht so sehr stressen. Aber dieses Jahr hatte ich zwischendrin meine Zweifel daran, dass es dieses Jahr wieder so werden würde, denn das Jahr war herausfordernd. Beide Kinder hatten monatelang eine schwierige Zeit und uns auf eine echte Geduldsprobe gestellt. Dem Mann und mir ging beim Projekt Kind 3.0 langsam die Puste aus, wir hatten keinen Bock mehr auf Zyklus, Eisprung und Co. Wir fühlten uns müde und ausgelaugt. Von den Kindern, die wir haben und dem, das wir uns wünschten.

Also ließen wir einfach los. Nicht so sehr aus Überzeugung, das Richtige zu tun, sondern aus Mangel an Alternativen. Wir ließen den Kindern ihre Launen, hörten auf,  verzweifelt zu versuchen, ihnen alles recht zu machen, nur um von einem weiteren kraftraubenden Wutanfall verschont zu bleiben. Wir schmissen die Ovulationstests in den Müll, ließen den Zyklus Zyklus sein und hatten Sex nur noch zum Vergnügen.

Und was passierte? Die Kinder wurden ruhiger, zumindest bilden wir uns das ein. Wenn man das Gefühl hat, dass etwas hilft, dann hilft es auch, sagt unsere weise Kinderärztin immer. Außerdem wurde ich wenige Wochen später schwanger.

2. Ich will nicht mehr alles – ich will die Hälfte von allem

Das musste ich dieses Jahr beim Thema Familienmanagement feststellen – und es hat mich sehr befreit. Warum? Ich wurde immer unzufriedener. Mit mir selber und mit meinem Mann. Aber warum eigentlich?, fragte ich mich, der Mann übernimmt doch genauso viele Aufgaben im Haushalt wie ich. Warum fühlt es sich dann so ungerecht an?

Durch einen tollen Podcast habe ich es endlich verstanden: weil für das reibungslose Funktionieren einer mehrköpfigen Familie viel mehr dazugehört. Die Strippen, die im Hintergrund und vermeintlich nebenbei gezogen werden, verlangen den stetigen On-Modus von uns. Denn ohne uns und unser Management-Wissen läuft nix. Mama hat nicht nur die Liste – Mama ist die Liste.

Mein Mann und ich hatten ein langes Gespräch über das Thema, das uns beiden die Augen geöffnet hat. Wo es bei uns in dieser Hinsicht brennt, was wir uns wünschen würden und welche Aufgaben mein Mann übernehmen könnte. Ohne dass ich einen einzigen Gedanken mehr an die Aufgaben verschwenden muss, weil ich mich mich darauf verlassen kann, dass diese Last komplett von meinen Schultern genommen ist.

Und es läuft. Es erfordert mehr Organisation, mehr Absprachen und gute Kommunikation, aber es lohnt sich. Und endlich bin ich mal wieder so richtig locker.

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3. Wer schön sein will, sollte aufhören zu leiden

Um das endlich zu kapieren, habe ich viele wertvolle Jahre meines Lebens gebraucht. Aber jetzt habe ich es verstanden und darauf kommt es an, oder?

Ich bin heute eine glückliche Frau, die endlich in ihrem Körper angekommen ist. Die eine Größe 46 trägt und sich deswegen bestimmt nicht in sackartigen unauffälligen Klamotten versteckt. Die fast täglich Yoga praktiziert, leidenschaftlich gern Wandert und Rad fährt wie eine Bessessene, weil sie es liebt, nicht um ihren eigenen Körper zu bekämpfen. Die sich ohne Reue Schokolade und Eis gönnt, weil sie es sich selbst erlaubt, das Leben zu genießen. Die ihren Körper so mag wie er ist – obwohl er nach gewissen Maßstäben viel dünner, muskulöser, Falten- und Cellulitefreier sein müsste, um gemocht zu werden.

Aber diese Maßstäbe sind nicht meine MaßstäbeMein Körper ist stark. Er hat nicht nur mich verlässlich durchs Leben getragen, sondern zwei Menschenkinder ausgetragen, ernährt und auf die Welt gebracht. Meine Kick-Ass-Botschaft für 2018: wir sind starke, schöne HAMMAfrauen. Jede auf ihre ganz eigene Weise. Lasst uns diesen ganzen Bodyshaming-Mist vergessen, schließen wir Frieden mit unseren einzigartigen Körpern und werden endlich glücklich. Das Leben ist viel zu kurz, um es nicht zu genießen!

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4. Wenn ich Freiheit und Abenteuer will, gehe ich einfach campen

Wir haben im letzten Sommer unseren ersten richtigen Camping-Urlaub gewagt und wurden belohnt. Denn Campen ist ein ganz besonderes Lebensgefühl. Es ist schwer zu erklären, wenn man es noch nie gemacht hat und dabei nur an Luftmatratzen, Gaskocher und Sammelduschen denkt – ich weiß wovon ich rede. Doch statt Einschränkung haben wir Freiheit gefühlt.

Was wir trugen, interessierte auf dem Campingplatz niemanden. Auch nicht ob die Haare der Kinder tipptopp gekämmt oder mein Gesicht geschminkt war. Auf dem Campingplatz trafen sich Menschen, die eins gemeinsam hatten: sie wollten ausspannen von den Zwängen des Alltags, sich treiben lassen durch die Tage, einfach eine gute Zeit haben. Wir mussten uns nicht um viel kümmern, außer bei Hunger etwas auf dem Tisch zu haben.

Wir haben mehr als die Hälfte der eingepackten Kleidung gar nicht gebraucht, zogen einfach immer nur die bequemsten Sachen an und haben sie in der Mitte des Urlaubs alle gewaschen, um sie erneut anziehen zu können. Es war schön und befreiend, zu merken, dass man mit viel weniger Dingen auskommt, als man denkt. Was wir noch nach 2 Wochen auf Luftmatratzen, Gemeinschaftsbad und Spülen per Hand gelernt haben: der Komfort, als wir wieder nach Hause zurückkehrten, fühlte sich wie Luxus an.

Wir wissen das gute und bequeme Leben, das wir in einem der reichsten Länder der Welt führen, wieder viel mehr zu schätzen und konnten uns dieses Gefühl bisher bewahren. Voll gut!

Reisen mit Kindern in Deutschland mit Camping und Zelten: Ausflugsziele für schwäbische Alb

5. Wenn du erkennst, dass ein Mensch dir nicht gut tut, verbanne ihn einfach aus deinem Leben und nimm das Ganze nicht so ernst

Das ist ein Ratschlag, den mir eine Therapeutin bereits vor einigen Jahren gegeben hat und den ich mir dieses Jahr endlich zu Herzen genommen habe. Ich habe gemerkt: wenn ich mich zwingen muss, mit jemandem umzugehen, mit dem ich einfach keinen Umgang will (und nicht zwingend umgehen muss) – lasse ich es einfach sein. Es ist nicht meine Aufgabe für jeden alles zu sein. Der fantastische Jürgen Vogel hat es im Hotel Matze auf den Punkt gebracht: „Wir sind alles zur gleichen Zeit – wir sind nicht nur gut und toll und die Helden und so. Wir sind auf der einen Seite ein Arschloch und fünf Minuten später sind wir für jemand Anderen ein ganz toller Mensch. Und das zur gleichen Zeit, an einem Tag. Das bedeutet Menschsein. Herzlich Willkommen in der Welt der echten Menschen. Die, die Fehler machen und Arschlöcher sind zur gleichen Zeit wie sie auf der anderen Seite ganz toll sind. Das macht uns menschlich und das sind wir.“

Meine Mission, die ich im neuen Jahr fortsetzen will: werde so selbstsicher mit der Person, die du bist, dass Niemandes Meinung, Ablehnung oder Verhalten dich aus der Fassung bringen kann. Mich darauf zu fokussieren, wie viele Menschen mich lieben, anstatt darauf, welche Menschen es nicht tun. Ich möchte in die Tiefe wachsen, statt an der Oberfläche rumzuwabern. Nicht jeder verdient es, mein echtes Ich zu kennen. Sollen mich Andere ruhig für die Person kritisieren, von der sie denken, dass ich das bin.

Mein Leben ist doch nicht mehr meins, wenn ich mir ständig darum Gedanken mache, was andere von mir denken. Das Vergleichen führt sowieso in die falsche Richtung. Jeder von uns hat seine eigenen Empfindlichkeiten, Kräftereserven, Bedürfnisse, Prägungen. Jeder von uns muss lernen, sich in seinem Leben wohl zu fühlen oder etwas zu verändern. Das kann uns niemand abnehmen. Der Andere ist immer auch Geheimnis und deswegen in meinen Augen nicht zu beurteilen.

Ich nehme das Ganze jetzt einfach nicht mehr so ernst, stattdessen sehe ich es positiv und bin vielen Menschen dankbar dafür, dass sie mir jeden Tag zeigen, wie ich nicht sein möchte. Ommm.

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Ihr Lieben, was waren eure persönlichen Themen 2018? Konntet ihr auch ein kleines Stück in die Tiefe wachsen? Erzählt doch mal, ich würde mich sehr freuen!

Ich mache jetzt ein kleines Jahresend-Blog-Päuschen und wünsche euch ein erholsames Weihnachtsfest mit den Menschen die ihr liebt und die euch lieben.

Ich danke euch von Herzen für’s Mitlesen, Kommentieren, Mailschreiben, liken und folgen – es ist mir eine Ehre, euch hier zu haben!

Zum Jahresabschluss habe ich noch was für euch:

Gott ist ein DJ.

Das Leben ist eine Tanzfläche.

Liebe ist der Rhythmus.

Wir sind die Musik.

In diesem Sinne, ihr HAMMAmamas, lasst uns tanzen.

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Du möchtest dir diese Inspiration für später merken? Bitteschön. 

Mein Rückblick auf das Jahr 2018

2 Kommentare

  1. Servus Barbara!
    Ich bin total zufällig über eine Teilnehmerin meiner LinkParty auf deinen Blog gekommen und bei diesem Beitrag gelandet. Ich bin begeistert von den 5 Dingen, die Nr. 3 und am allermeisten die Nr. 5 haben es mir angetan, denn genau diese lebe ich aufgrund mehrerer persönlicher Erlebnisse seit einigen Jahren und sie machen mich sowas von rundherum glücklich! Du (be)schreibst so toll, es gefällt mir, wenn jemand mit Worten so umgehen kann. Alles Gute für dich und deine Familie und liebe Grüße
    ELFi

    1. Liebe ElFi,

      danke dir für deinen Kommentar. Ich bin da ganz bei dir. Ich freue mich sehr über dein Kompliment!

      Liebe Grüße zurück!
      Barbara

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