Habt ihr es schon mitbekommen? Ein neuer kleiner Trend am Kuchenhimmel luschert um die Ecke: die Schokoladen-Babka. Trendsetter ist in diesem Fall der Starkoch Yotam Ottolenghi (der uns das beste Shakshuka-Rezept der Welt beschert hat, wenn ihr mich fragt), seines Zeichens Israeli. Ich nehme an, das Rezept geht auf die osteuropäischen Juden zurück, denn ich kenne die Babka bereits aus meiner Kindheit in Polen – allerdings unter anderem Namen und mit anderer Füllung. Während die jüdische Version mit Schokolade zubereitet wird, wird der Hefezopf in Osteuropa traditionell mit Mohn gefüllt – und heißt bei uns nicht Babka, sondern Makowiec, simple but true „Mohnkuchen“. Babka dagegen ist in Polen nichts anderes als ein einfacher Napfkuchen, der zu Ostern gegessen wird. Der Makowiec aber ist unser traditioneller Weihnachts-Kuchen.
Na, seid ihr maximal verwirrt? Das war ich auch, als ich meiner Mutter erzählte, dass unsere Mohn-Babka, der Hefezopf, in einer Schoko-Version Trendkuchen wird und sie nicht verstanden hat, was ich meinte. Nach einigem Hin und Her klärte sie mich über den Sachverhalt auf und ich musste mein Wissen ungefragt mit euch teilen. Falls ihr euch aber, wie ich, eigentlich mehr für das Essen von Kuchen als für die Herkunftsgeschichte interessiert, habe ich euch unser gutes altes Familienrezept mitgebracht – und es nach meinem Geschmack ein wenig gepimpt. Eine Verschmelzung der Kulturen, wenn man so sagen kann, denn ich habe Mohn und Schokolade in dieser „Babka“ vereint. Supersimpel und superlecker. Sagt es nur nicht meiner Mutter weiter.
Rezept für Schokoladen-Mohn-Babka – Ein Hefezopf mit Mohnfüllung und Schokolade
Du benötigst:
Für den Hefeteig:
- 300g Mehl
- 150g Butter
- 1 Ei
- eine Packung frische Hefe, aufgelöst in ein wenig warmer Milch
- 150g Puderzucker
Für die Schokoladen-Mohn-Füllung:
- 250g Mohnfüllung (ich nehme eine, die ich nur noch mit Milch vermischen und nicht nochmal kochen muss)
- 100g Zartbitter-Kuvertüre, in grobe Stücke gehackt
- Abrieb einer Orange
- 2 Eier
So geht’s:
- Rühre die Butter mit dem Puderzucker, bis die Masse weiß ist und gib nach und nach das Ei und die Eigelbe hinzu.
- Vermische das Mehl mit der Hefe und rühre es ebenfalls nach und nach in die Butter-Zucker-Mischung. Knete den Teig im Anschluss gut mit den Händen durch, bis er sich von deinen Händen löst.
- Lass den Teig zugedeckt mit einem feuchten Geschirrtuch an einem warmen Ort für ca. 3 Stunden gehen.
- In der Zwischenzeit vermische den nach Packungsanleitung aufgelösten Mohn mit der Schokolade und dem Orangenabrieb. Schlage die beiden Eigelbe schaumig und die Eiweiße fest, verrühre sie vorsichtig miteinander und hebe die Masse unter den Mohn.
- Knete den aufgegangenen Hefeteig nochmal mit den Händen gut durch und rolle ihn dünn zu einem Viereck aus. Verteile die Mohnfüllung großzügig darauf und rolle den Teig zu einer großen Rolle auf. im vorgeheizten Backofen bei 180°C für etwa 50 Minuten backen. Guten Appetit!
Ich bin etwas verwirrt. Die Eigelbe die im Text erwähnt werden tauchen gar nicht in der Zutatenliste auf 🤔
Entschuldige, mein Fehler. Ich habe das Rezept nach Veröffentlichung etwas abgeändert, da sonst die Gefahr zu hoch ist, dass der Hefeteig nicht gelingt. Eigelbe werden rausgelassen, ich habe sie jetzt auch im Zubereitungstext gelöscht.
Ganz liebe Grüße,
Barbara
Hallo Barbara, bei mir ist da was richtig schief gelaufen 😔 Es ist ein Fladen geworden (Bild ist in Pinterest) – morgen mal schauen wie er schmeckt. Also bei mir hatte das mit Hefeteig so gar nix zu tun, es war von der Konsistenz her eher wie ein weicher Mürbeteig. Mit kneten und gescheit ausrollen war nix 😥 Was hab ich denn falsch gemacht- hast du ne Idee? Ich probiers nochmal mit den gleichen Teig-Zutaten aber die Herstellung wie beim Stollen oder Striezel 😉
Ich schreib dann wie der 2. Versuch gelungen ist.
Bis dahin LG Tinamarie
Liebe Tinamarie,
wie schön, dass du den Kuchen nachgebacken hast und wie doof, dass der Teig nicht geklappt hat :-(
Hefeteig kann eine echte Diva sein, deswegen backe ich ihn persönlich auch nicht sooo gerne.
Ich habe nochmal meine Mutter befragt, von der das Familienrezept ist und sie meinte, dass sie sich nur vorstellen kann, dass es an der Trockenhefe gelegen hat. Sie plädiert unbedingt für frische Hefe, die langsam in warmer Milch aufgelöst wird. Ich habe meine Version für den Blog mit Trockenhefe gemacht und war mit dem Teig auch nicht ganz zufrieden. Wusste aber nicht, dass es eventuell an der Hefe lag. Ich ändere das gleich mal im Rezept, in der Hoffnung, dass es wirklich daran liegt. Meine Mutter hat den Kuchen schon immer so gemacht und er war immer schön fluffig.
Ganz viel Glück beim zweiten Versuch, ich mach den Kuchen auch bald nochmal.
Liebe Grüße,
Barbara
Das sieht ja super lecker aus – wird zum nächsten Wochenende gebacken. Oder ist wie beim Stollen Zeit zum durchziehen angesagt?
Passt bestimmt klasse zum Kaffee während dem Plätzchen backen 😋
Oh wie schön, lass es dir schmecken! Ich glaube meine Oma und Mama haben den immer ein paar Tage ziehen lassen, aber wir haben den Kuchen sofort gegessen und es hat sehr gemundet.
Kuchen essen während man Plätzchen backt ist übrigens ein geiler Fortgeschrittenen-Lifehack! Den merke ich mir ;-)
Liebe Grüße
Barbara