Am vergangenen Wochenende habe ich Geburtstag gefeiert. 36 Jahre bin ich nun, wow. Wo ist die Zeit geblieben? Nichts führt das einem so gut vor Augen wie die eigenen Kinder. Ich habe eben einen älteren Fotoordner auf dem Rechner gefunden und als ich ihn öffnete, zogen mich die Bilder wie eine Art visuelle Zeitmaschine in eine andere Zeit, in ein anderes Lebensgefühl.
Die ersten Bilder meines ersten Kindes. Bei mir auf dem Arm, bei Papa auf dem Bauch, mit Oma und Opa auf Schmusekurs.
Mein Sohn sieht so winzig und so zerbrechlich aus. Und der Mann und ich sehen so jung und unbedarft aus auf diesen Fotos. Das pure Glück steht uns ins Gesicht geschrieben, und auch eine große Portion Stolz. Als hätten sich alle unsere Wünsche und Träume in diesem kleinen Wesen manifestiert und wir halten diese fest in Händen und werden sie nie mehr loslassen.
Das schoß mir beim Betrachten der Bilder als Erstes durch den Kopf. Dieses großartige Glücksgefühl, wenn sich ein Lebenstraum endlich erfüllt. Ich hatte lange davon geträumt, eine Mama für jemanden zu sein, so wie der Mann davon geträumt hatte, dass jemand ihn seinen Papa nennt. Und wir hatten uns gewünscht, gemeinsam Eltern zu sein. Zusammen ein Kind zu bekommen und es aufwachsen zu sehen – in unserer Mitte.
Diesem Kind unsere ganze Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken, ihm die Welt zu zeigen und es auf seinen Weg ins Leben zu begleiten.
Es war ein berauschendes Gefühl, uns nun endlich mit unserem (!) Kind (!!) auf diesen Weg machen zu können. Manchmal auch ein wenig zu schön, um wirklich wahr zu sein. Es gab viele Momente in denen ich meinen (!) Sohn (!!) anschaute und – obwohl ich ihn in meinen Armen spürte, seinen lieblichen Duft in der Nase hatte und ihn mit meinen eigenen Augen vor mir sah – nicht glauben konnte, dass ich tatsächlich ein Kind hatte. ICH. Hatte ein KIND. Es gehörte mir ganz allein! Und dem Mann natürlich auch.
Diese ersten Tage miteinander waren unbeschreiblich. Unbeschreiblich schön, aber auch unbeschreiblich beängstigend. Daran kann ich mich auch noch genau erinnern. Wie sehr es mich ängstigte dieses wunderbare Wesen könne mich wieder verlassen. Als es schlief, habe ich es kaum geschafft, den Blick von ihm zu wenden. Weil er wunderhübsch und engelsgleich war, aber auch weil mich die Angst beschlich, er könne nicht mehr aufwachen und wäre wieder aus unserem Leben verschwunden, kaum dass er es betreten hatte. Ich war hundemüde, weil die Nächte so lang waren mit diesem Wesen, das seinen ganz eignen Rhythmus hatte. Trotzdem schaffte ich es kaum zu schlafen, wenn ich es gekonnt hätte, denn ich hatte das Gefühl, ich müsse ständig über meinen Sohn wachen.
Die Bilder sind nur ein paar Tage nach der Geburt entstanden, während dieser wenigen magischen Tage, in denen man nur eine sachte Vorahnung davon hat, was die kommenden Monate mit Baby bedeuten werden. Und das holte uns dann auch doch recht schnell ein. Als der Schlafmangel chronisch wurde, war es nicht mehr immer und jederzeit ungebrochen schön. Aber immer noch schön genug, um sich mindestens noch ein zweites Kind zu wünschen. Sogar mehr als das.
Hey Barbara! Mensch, toller Blog🥇🏆👍🏻 Sieht richtig gut aus und ich lese gerne, was und wie du schreibst 😃 Ist bestimmt viel Arbeit! Das Lesen fällt mir schon schwer mit den zwei Kidies😉 Liebe Grüße und hoffentlich bis bald Agnes
Hi liebe Agnes, danke für die Blumen, ich freue mich sehr! Es ist wahrlich viel Arbeit, aber wenn man etwas mit Herzblut macht, fühlt sich das einfach nur gut an. Bald werden die Zwerge größer und dann hast du auch wieder mehr Zeit zum Lesen ;-) Fühl dich gedrückt!
Barbara